Türensammlerin – der Reiseblog mit Türen

Durch die Tür in den Ort

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Die Pforte

Das ehemalige Zisterzienserkloster Pforta (gegründet 1137) liegt zwischen der beeindruckenden Domstadt Naumburg und Bad Kösen an der Straße der Romanik im südlichen Sachsen-Anhalt. Auf dem weitläufigen Areal fand die Türensammlerin interessante Gebäude aus vielen Epochen, die jedoch nicht alle besichtigt werden dürfen, denn hier befindet sich mit der Landesschule Pforta ein Bildungsinstitut mit spezieller Förderung für Hochbegabte.

Bereits 1534 wurde in dem säkularisierten Kloster von Kurfürst Moritz von Sachsen eine Landesschule eingerichtet. Zu ihren berühmtesten Schülern gehörten unter anderem Klopstock, Nietzsche, Fichte und Ranke. Um den Schulbetrieb nicht zu stören dürfen also bestimmte Bereiche nicht besichtigt werden. Der öffentlich zugängliche Bereich genügt jedoch, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Romanik, Gotik, Renaissance, ein verwunschener Kreuzgang, zauberhafte Kirchenfenster und natürlich dutzende wunderschöner Türen, uralter Türschlösser und Beschläge haben mich derart hingerissen, daß ich hier nur einen winzigen Teil der schönen Fotos verarbeiten kann. Schon die Anreise in den Ortsteil Schulpforta hat mich höchst entzückt. Vom höher gelegenen Naumburg schlängelt sich die B87 forsch hinab und gibt dann plötzlich den Blick in das liebliche Saaletal frei. Meine Mitreisenden machten sich irgendwann schon lustig über mein mantramäßig wiederholtes: Ist das nicht ein toller Anblick! Mann ist das schön hier. Die Jahreszeit war perfekt gewählt. Diesseits der Straße wogten goldene Felder bis zu  den entfernten steilen Weinhängen auf hellem Muschelkalk. Jenseits der Straße eine saftig grüne Auenlandschaft, durch die sich die „Kleine Saale“ schlängelt, dahinter dicht bewaldete Hänge. Diese Kombination von Natur und Kultur macht die Region Saale-Unstrut so interessant und erklärt die Bewerbung zur Aufnahme in die Welterbe-Liste. Auch der Name Burgenlandkreis erklärt sich beim Blick auf die Karte schnell. Rudelsburg, Burg Saaleck, Neuenburg bei Freyburg, Burg Goseck, Kloster und Kaiserpfalz Memleben, Burg Querfurt, Schönburg bei Naumburg,… ich will den Leser nicht langweilen und breche die Aufzählung hier einfach mal ab.

Wer von der Region als ideales Urlaubsziel nicht weit südwestlich von Leipzig gelegen und auch von Berlin mit dem Auto in ca. 3 Stunden zu erreichen, noch nicht überzeugt ist, dem sei noch die hiesige Weinkultur ans Herz gelegt. Seit 1080 werden zum Beispiel die Terrassen des Gosecker Dechantenberges durchgehend bewirtschaftet. Die Weine von Saale und Unstrut haben Weltrang, wovon man sich in vielen Straußwirtschaften und Weingütern in idyllischer Lage und mit guter Küche ohne Ende überzeugen kann. Ich selbst habe mir als vorbildliche Kraftfahrerin die gekauften Flaschen dann auf der angemieteten Terrasse bei Kerzenschein und mit Bibertaler Käse schmecken lassen. Verwöhnurlaub für alle Sinne! Schon der alte Geheimrat Goethe wusste, wo es schön ist und hat die Region mehrfach bereist.

Weiter ging es nach Naumburg, in den Dom im Beitrag: Die Domtür nachzulesen.

Restaurant von Weingut Zahn an der Saale in Kaatschen

Restaurant von Weingut Zahn an der Saale in Kaatschen

 

 

 

 

FotoKloster PfortaReiseblogSaale-UnstrutToskana des OstensTür

manuelaplath • 1. August 2014


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